Ein Bericht aus der englischen Fachzeitschrift Autosport aus dem Jahr 2000

zum Thema: Ayrton Sennas möglichen Wechsel zum Ferrari Rennstall

Sennas Ziel war es, vor dem Beenden seiner Formel 1 Karriere für Ferrari zu fahren. In dem englischen Bericht der Fachzeitschrift Autosport stehen einige sehr interessante Informationen von Cesare Fiorio, dem Ferrari Formel 1 Rennleiter Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre, der öfters mit Senna wegen eines möglichen Wechsels des Brasilianers zu Ferrari verhandelte. Ayrton Senna führte natürlich als bester Fahrer der Szene jährlich mit sämtlichen Top Teams (Mc Laren, Williams, Ferrari, Benetton) Verhandlungen. Erst wenn Senna sich entschied, konnten viele andere Fahrer und Teams in ihrer Fahrerwahl weiterplanen, da alle Teams am besten und schnellsten F1 Fahrer Senna interessiert waren. Senna tendierte sogar bei Mc laren immer dazu, einen Einjahresvertrag zu machen, damit er bei eventuell nicht konkurrenzfähigem Auto, schnellstmöglich wechseln kann, während Mc Laren Teamchef Ron Dennis immer über mehrere Jahre vertraglich Senna binden wollte, um sicher zu sein, den besten Formel 1 Fahrer in seinem Team auf lange Zeit zu haben.

Auf die Spitze im Hinblick auf kurze vertragliche Bindung bei maximalem Lohn, trieb es Senna im Jahr 1993, als er ohne Vertrag fuhr - einfach nur von Rennen zu Rennen sich entschied, ob er fährt oder nicht. Aufgrund der befürchteten großen Überlegenheit von Williams, setzte er sich nur per "Handschlagabkommen" mit Ron Dennis für 1 Million Dollar pro Rennwochenende ins Cockpit des Mc Laren - die Testarbeit mussten andere machen (Andretti und Häkkinen). Beim Grand Prix von San Marino flog Ayrton Senna erst 15 Minuten vor Trainingsbeginn ein ins Fahrerlager per Helikopter und Mika Häkkinen, der schon bereit stand den Mc Laren zu fahren, falls Senna nicht kommen würde, musste seinen Rennoverall dann wieder ausziehen und Senna fuhr dann den Mc Laren. Häkkinen war damals Testfahrer bei mc Laren im Jahr 1993. Erst ab Mitte der Saison (!) unterschrieb Senna den Mc Laren Vertrag und testete auch den Wagen. Eine solche Sache konnte sich im ganzen F1 Fahrerfeld nur Ayrton Senna erlauben - es zeigte einerseits Sennas Ausnahmestellung in der Formel 1, weiterhin aber auch wie hart er verhandelte und welche Freiheiten ihm Ron Dennis gewähren musste, damit er Senna doch noch in den Mc Laren im Jahr 1993 bekam. Andererseits muss natürlich erwähnt werden, dass Ayrton Senna die Formel 1 brauchte wie die Luft zum Atmen. Trotzdem wollte Senna natürlich ein möglichst konkurrenzfähiges Auto (wie wohl jeder Top Fahrer in der Formel 1) und verhandelte immer hart mit Ron Dennis.

Aufgrund der Tatsache dass 1990 Prost Mitte der Saison 3 Rennen gewann und Prost schon 1990 betonte wenn Senna gewinnt würde er sofort aufhören sagten sich die obersten Chefs mehr als Gewinnen kann Ferrari nicht und das tat Prost  1990 Mitte der Saison bereits seit drei Rennen ununterbrochen hintereinander (in Mexico, Paul Ricard, Silverstone 1990 gewann Alain Prost auf Ferrari, in Brasilien gewann Prost 1990 auch nach Sennas missglücktem Überrundungsmannöver) also wollte man nicht den internen Teamfrieden stören und verpflichtete Senna nicht für die nächsten Jahre obwohl man sehr genau wusste, dass Sennas fahrerischen Fähigkeiten über denen von Alain Prost lagen.