Auf dieser Unterseite sollen von Zeit zu Zeit einige wahre Geschichten hinzugefügt werden, über den Rennfahrer Senna, aber auch vom Leben außerhalb der Rennstrecke über den Menschen Ayrton Senna. Diese wahren Geschichten stammen von Leuten, die Ayrton Senna einfach mal begegnet oder auch mit ihm in der Formel 1 gearbeitet haben.

Eine kurze Geschichte: Ein junger Rennfahrer, der der Frau des Formel 1 Weltmeisters Jackie Stewart einige Ratschläge gibt:

In Monaco beim Empfang des Landes Fürsten Rainier, saß Helen Stewart -Ehefrau des Formel 1 Weltmeisters der Jahre 1969, 1971, 1973 neben einem jungen Mann, der ihr den Rat gab ihre Söhne nicht Rennfahrer werden zu lassen. Frau Stewart wurde neugierig. Wer war das der ihr die Lebenshilfe gab. Sie fragte höflich nach. Rennfahrer sei er, antwortete der junge Mann. In welcher Kategorie bitteschön ? In der Formel 1.Sehr interessant, auf welchem Auto ? Auf Lotus. Welchen Platz er denn im Training erzielt habe ? Die Pole Position. Und der Name? Ayrton Senna. (aus dem Buch Ayrton Senna - Leben am Limit von Willi Knupp Seite 53).

Bild unten zeigt Jackie Stewart auf der Nordschleife des Nürburgrings. Seine Frau führte das Gespräch mit dem jungen Mann in Monaco.

 

Die Geschichte vom Kurven fahren: "als hätte er 4 Arme und 4 Beine gleichzeitig gehabt...."

John Watson, der eigentlich schon seinen Abschied vom Motorsport erklärt hatte, kehrte noch einmal in die Formel 1 zurück, um den Marlboro McLaren des erkrankten Lauda zu fahren. Er erzählt: " In der Qualifikation kam ich aus Westfield Bend und fuhr gerade eine Auslaufrunde, um an die Boxen zurückzukehren. Auf dem Gefällstück vor der "Dingle-Dell" Kurve sah ich Sennas Auto sehr schnell hinter mir her kommen.. Genau am Ende des Gefälles kam Ayrton an der Innenseite an mir vorbei - ich hatte ihm Platz gelassen. ich wurde Zeuge von Dingen, die ich vorher noch nie jemanden in einem Auto hatte machen sehen. Es war, als ob er vier Hände und vier Beine hätte. Er bremste, schaltete runter, lenkte, gab wieder Gas, und das Auto schien gerade noch messerscharf an der Grenze des Beherrschbaren zu sein. Das dauerte vielleicht zwei Sekunden. Nachdem das Auto die richtige Geschwindigkeit mit dem richtigen Gang hatte, versuchte er den Ladedruck zu halten. wen man in einem Turbolader-Auto vom Gas geht, bremst der Motor sofort stark ab. Er kam an den Punkt der Piste, an dem er die Kurveansteuern musste. Er legte das Auto mit solch einer Vermessenheit hinein dass ich ganz große Augen bekam. Dann ging er wieder hart aufs Gaspedal und das Dinge flog förmlich durch die Kurve. Es war wirklich ein Meister, der da eine Maschine bediente. Ich hatte noch nie vorher jemanden so in einem Turbo-Auto fahren sehen. (aus dem Buch Ayrton Senna von Christopher Hilton Seite 119)

 

Die Geschichte von einem Stück Mauer, das sich "bewegte". Unglaublich aber wahr. Sie zeigt mit welcher Perfektion und mit welchem fotografischen Gedächtnis Ayrton Senna Formel 1 Rennen fuhr. Als meine Wenigkeit den folgenden Text zum ersten mal durchgelesen hat, dachte ich während des Lesens Senna bildet sich da irgendwas ein und übertreibt in dem Fall - er hat halt einen Fahrfehler gemacht. Sie zeigt auch das Senna nicht lügt wenn er etwas sieht, sondern richtig schockiert ist, wenn er sich etwas nicht erklären kann und er für sich selbst genau weiß, dass er keinen Fehler macht. Das ist Senna - ihm entgeht nicht das geringste beim Fahren.

Pat Symonds (F1 Ingenieur bei Renault 2006, bei Bennetton Ford 1994 und 1995 als Schumacher Weltmeister wurde damals) erinnert sich an das Jahr 1984 - Sennas erste Saison in der Formel 1 im Toleman F1 Wagen.


"Dallas war genau das, was ich als einen alten, nordamerikanischen Straßenkurs bezeichnen würde, abgegrenzt durch Betonblöcke. Es war eine sehr trickreiche Strecke, und so holprig, dass selbst Monaco sehr eben erschien: die Fahrer mussten die ganze Zeit richtiggehend mit ihren Autos kämpfen, während sie von Unebenheit zu Unebenheit hüpften und sprangen", beschrieb Symonds anlässlich des zehnjährigen Todestages Sennas 2004 seine Erinnerungen.

"Ich erinnere mich, dass Ayrton während dem Rennen die Mauer berührt hat, und später aufgrund der Beschädigungen ausschied. Als er schließlich zurück an der Box war, konnte er ganz offensichtlich nicht verstehen, wie er die Mauer treffen konnte. Es schien, als sei dies ein kompletter Schock für ihn, dass er die Mauer berührt hatte, und seine erste Reaktion war: 'Ich weiß, dass ich keinen Fehler gemacht habe - die Mauer muss sich bewegt haben'. Man muss sich vor Augen führen, dass wir hier von 20 Tonnen schweren Betonblocks sprechen."

"Was für ein Charakter"

"Aber er war so hartnäckig, dass er mich überzeugte, um die Strecke zu laufen und mir die Sache anzusehen. Als ich das tat, hatte sich die Mauer tatsächlich bewegt - irgendjemand hatte ganz offensichtlich den vorherigen Block befestigt und dabei den nächsten um nur etwa vier Millimeter verschoben. Der Übergang von einem Block zum nächsten verlief nicht glatt, sondern hatte eine Abweichung von vier Millimetern. Diese hatte das Hinterrad getroffen, es gebrochen und den Reifen beschädigt. Das war der Zeitpunkt, an dem mir wirklich bewusst wurde, mit welcher Präzision er fuhr, und ich dachte, dass er ein bisschen speziell sei. Und man muss bedenken, dass dieser Kerl in seiner ersten Formel-1-Saison war und direkt aus der Formel 3 kam."